4
November 19
Mo
18:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

1989 – Jeder Aufbrauch verlangt nach Geschichten

DER GLÄSERNE VORHANG MIT CORNELIUS HELL / Symposion

Vor 30 Jahren ist der ›Eiserne Vorhang‹ gefallen, viele Gren-
zen sind verschwunden. Doch oft scheint es, als seien sich Kulturen, Literaturen und Mentalitäten in ›Ost‹ und ›West‹ nach wie vor fremd. Während die wirtschaftlichen Verflechtungen längst eng geworden sind, hängt zwischen den Lebensrealitäten oft ein ›gläserner Vorhang‹. An guten Tagen ist er immerhin durchsichtig; am Versuch, ihn ganz zu öffnen, scheinen beide Seiten jedoch seit Jahren zu scheitern.

Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen an zwei Abenden von Kontinuitäten und Brüchen in den Lebenswelten osteuropäischer Länder und von den vielfältigen Aufbrüchen seit 1989.


1. ABEND
Montag, 04.11.2019, 18:00 Uhr
ORT: ÖGfL, 1010 Wien, Herrengasse 5


György Dalos erzählt in seinem neuen Buch »Für, gegen und ohne Kommunismus. Erinnerungen« (dt. Bearbeitung von Elsbeth Zylla; C.H. Beck) von seinem Leben, und zugleich die Geschichte der großen Lebenslüge namens ›real existierender Sozialismus‹ von 1956 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1990.

Dževad Karahasan durchmisst in seinem neuen Erzählband »Ein Haus für die Müden. Fünf Geschichten« (aus dem Bosnischen von Katharina Wolf-Gießhaber; Suhrkamp) ein Jahrhundert bosnischer Geschichte und zeigt eine »Welt von Menschen, die mehr Vergangenheit haben als Gegenwart.« (Cornelius Hell)

Tanja Maljartschuk, Autorin von »Blauwal der Erinnerung« (aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck; Kiepenheuer & Witsch), berichtet von den Spuren des Kommunismus innerhalb und außerhalb der Ukraine und von Männern, für die Patriotismus und Nationalismus Synonyme sind.

Moderation: Cornelius Hell

***

2. ABEND
Dienstag, 05.11.2019, 18:00 Uhr
ORT:
IWM, 1090 Wien, Spittelauer Lände 3


Noémi Kiss erzählt vom Ost-West-Treffpunkt Plattensee und den »Honeckerlatschen« von Heidi, ihrer Freundin für einen Sommer im bewegten und bis heute bewegenden Jahr 1989.

Thomas Perle erzählt, wie im rumänischen Fernsehen statt voller Theken und dicker Kühe zu Weihnachten 1989 plötzlich Leichen wie Puppen in die Kamera gehalten wurden.

Moderation: Ludger Hagedorn

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem IWM (Institut für die Wissenschaften vom Menschen)

7
November 19
Do
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

EUROPA.LITERATUR

Aleš Šteger: »Logbuch der Gegenwart. Aufbrechen« (aus dem Slowenischen von Matthias Göritz, Farbfotografien des Autors, Vorwort von Alberto Manguel; Haymon)

Aleš Šteger reist an faszinierende Orte abseits der Touristenpfade. In seinen präzisen Beobachtungen verdichtet er das Wesentliche unserer Zeit und lässt in bildkräftiger und unmittelbarer Sprache die ganz spezielle Atmosphäre der besuchten Landschaften und Städte auferstehen.

Lesung: Aimie Rehburg
Moderation: Ronald Pohl (›Der Standard‹)

Im Rahmen von und gemeinsam mit der Buch Wien 19, gemeinsam mit JAK (Slowenische Buchagentur)

8
November 19
Fr
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

EUROPA.LITERATUR

HOTEL BULGARIA

Ein Abend mit Prosa und Lyrik von Georgi Gospodinov und Yordanka Beleva, einem Gespräch darüber, welche gesellschaftlichen und politischen Themen und Entwicklungen ihr Schreiben bestimmen – und über die aktuelle Literaturszene in Bulgarien.

Petya Lund
übersetzt,
Nikolaus Kinsky liest die deutschen Texte.
Moderation: Annemarie Türk

Im Rahmen der Buch Wien 2019, gemeinsam mit dem europäischen Netzwerk TRADUKI und dem bulgarischen Kulturinstitut/Haus Wittgenstein

14
November 19
Do
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

BUCH.VERMESSUNG

ZU DEN BUCHMESSEN IN FRANKFURT UND WIEN 2019

Katja Gasser, Günter Kaindlstorfer und Manfred Müller stellen Bücher vor, die für Aufsehen sorgen, sprechen über die Highlights der Buchmessen, sichten Long- und Shortlisten und diskutieren literarische Trends. 

Diesmal wird es u.a. um Neuerscheinungen von Margaret Atwood, Raphaela Edelbauer, Norbert Gstrein, Drago Jančar, Saša Stanišić und Ivna Žic gehen.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Buchhandlung Kuppitsch und der Österreichischen Gesellschaft für Literatur
ORT: Buchhandlung Kuppitsch, Schottengasse 4, 1010 Wien

18
November 19
Mo
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

LITERATUR UND MUSIK

Semier Insayif liest aus seinem neuen Buch »Mondasche« (Klever)

Eine poetische Hommage an, eine mäandernde Moritat für den 2009 verstorbenen Wiener Cellisten Martin Hornstein, »berserker der klänge, der das leben mit allen sinnen in sich einsog und zugriff.« (Semier Insayif)

Cecilia Sipos: Violoncello und Barockcello

Moderation und Gespräch: Manfred Müller

19
November 19
Di
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

5. Manès SPERBER-LECTURE

Eveline Goodman-Thau: Tränen im Ozean. Manès Sperber im Spiegel der Zeit

In ihrem Vortrag verfolgt Eveline Goodman-Thau, deren Vater wie Sperber aus dem galizischen Zablotov stammte, eine europäisch-jüdische Zeitreise vom Archiv zur Arche, wo Geschichte zum Zeugnis wird, indem die Gegenwart aus einem rückgewandten Blick in die Zukunft schaut und somit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im sinnstiftenden Gedächtnis eines jeden Einzelnen verbindet.

Im Rahmen der Veranstaltung wird die Manès Sperber-Ehrenurkunde an Eveline Goodman-Thau überreicht.

Moderation und Gespräch: Wolfgang Müller-Funk

Gemeinsam mit der Manès Sperber Gesellschaft,
anschließend Erfrischungen

21
November 19
Do
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

virtuelle KAFKA.WEGE

WUNSCH, BERLINER ZU WERDEN

»Wenn es möglich wäre, nach Berlin zu gehn, selbständig zu werden, von Tag zu Tag zu leben, auch zu hungern, aber seine ganze Kraft ausströmen lassen ...« (Franz Kafka)

Franz Kafkas Lebensutopie war es, Prag zu verlassen und als freier Schriftsteller in Berlin zu leben. Zwei Frauen haben diese Sehnsucht mitgeprägt.

Sarah Mondegrin, die seit zehn Jahren durch Kafkas Berlin führt, spricht über die Rolle, die Berlin in Kafkas Leben und Werk spielte und zeigt Bilder der wichtigsten Schauplätze.

Moderation: Manfred Müller
Gemeinsam mit der Österreichischen Franz Kafka Gesellschaft

22
November 19
Fr
18:30

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

AUSGEBUCHT — KEINE ANMELDUNG MEHR MÖGLICH

TAG DES 18. JAHRHUNDERTS 2019
WAS IST AUFKLÄRUNG?

»Aufklärung« ist als ideengeschichtliche Gründungssage der westlichen Moderne in aller Munde; allein die denkende und schreibende Zunft scheint es mit ihr mitunter nicht leicht zu haben, hat ihr doch die Postmoderne auch einen Spiegel von Machtpolitik, Kolonialismus und patriarchalem Denken vorgehalten. Dennoch ist Abwenden keine Option: Wie kann eine geschichtsbezogene Berufung auf säkulares Denken, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit aussehen, die zugleich mit historischer Distanz und Bedingtheit umzugehen weiß?

Es diskutieren Renée Schroeder, Philipp Blom, Wolfgang Schmale, ausgehend von historischen Texten, die von Bettina Rossbacher gelesen werden.

Thomas Wallnig
moderiert die Veranstaltung.

Gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts.
Nach der Veranstaltung werden Sekt und Brötchen gereicht.

Anmeldung unbedingt erforderlich unter 01/5338159 oder office(at)ogl.at!

26
November 19
Di
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

NEUE ÖSTERREICHISCHE LITERATUR

Barbara Neuwirth: »Helden. Heldin. Superhelden« (Haymon)
»Jede gute Geschichte braucht einen Helden, jedes Leben braucht viele gute Geschichten. Mit ansteckender Begeisterung zeigt Barbara Neuwirth, wie vielfältig und wie menschlich unsere Helden sind.« (Verlag)

Sophie Reyer:
»BioMachtBäume« (Passagen Verlag)
»In zum Teil ironischer, zum Teil spielerischer Form baut die Autorin ein Kaleidoskop aus literarisch-wissenschaftlichen Texten. Bäume bilden hier den Beginn eines kreativen Traumes.« (Verlag)

Moderation: Ursula Ebel

28
November 19
Do
19:00

Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

 

EUROPA.LITERATUR

Eine Begegnung und Konfrontation zweier Persönlichkeiten, die durch ihre Generation, den Geburtsort – die Stadt Brünn – und die Liebe zur Literatur miteinander verbunden sind, durch die Geschichte jedoch in zwei Länder getrennt.

Kateřina Tučková liest aus »Gerta. Das deutsche Mädchen« (Aus dem Tschechischen von Iris Milde; Klak Verlag Berlin), Michael Stavarič liest aus seinem noch unpublizierten Projekt »Phanthom. Michael Stavaric schreibt sich Thomas Bernhard«.

Moderation: Manfred Müller
Gemeinsam mit dem Tschechischen Zentrum Wien, dem Czech Literary Centre, der Mährischen Landesbibliothek und Ahoj Leipzig 2019