Dr. Wolfgang Kraus – Biographie

geb. am 13. 1. 1924 in Wien
Volksschule des Katholischen Schulvereins, anschließend Besuch des Schottengymnasiums, nach dessen Schließung durch die Nationalsozialisten des Piaristengymnasiums
1942 Matura
1942 bis 1943 Kriegsdienst, Entlassung aus Gesundheitsgründen
Ab 1943 Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und Publizistik
1947 Promotion zum Dr. Phil.
Von 1946 bis 1948 Sekretär von Edwin Rollett im Wiener Ullstein Verlag und literarischer Mitarbeiter der „Wiener Zeitung“, von 1947 bis 1949 Arbeiten für den Österreichischen Rundfunk (damals RAVAG)
Ab 1949 Cheflektor des Wiener Paul Zsolnay-Verlages, später auch Pressechef, schließlich bis 1956 Vertriebsleiter
Von 1956 bis 1971 Kulturkorrespondent (Schwerpunkt: Osteuropa) für Zeitungen in Österreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz.
1961 Gründung der „Österreichischen Gesellschaft für Literatur“, deren Leiter er bis 1994 war
Von 1968 bis 1994 Gestalter von jährlich sechs bis acht einstündigen Fernsehsendungen in der ORF-Reihe „Jour fixe mit Wolfgang Kraus“, von 1979 bis 1981 auch Präsentator der Sendung „Die Welt des Buches“
Von 1971 bis 1975 Programmleiter des Europa Verlages in Wien
Von 1975 bis 1982 Leiter der kulturellen Kontaktstelle des Außenministeriums. Programm-Koordination der österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland
1982 / 83 Fellow am Wissenschaftskolleg (Berlin West)
Danach freier Schriftsteller in Wien
Ab 1994 Ehrenpräsident der „Österreichischen Gesellschaft für Literatur“
Am 19. 9. 1998 starb Wolfgang Kraus in Lienz (Osttirol).
Preise und Auszeichnungen
1978 Anton Wildgans-Preis der österreichischen Industrie
1978 Republikanischer Maria-Theresia-Orden
1978 Deutsches Bundesverdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland
1979 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
1983 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
1989 Belgischer Kronen-Orden
1990 Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
1993 Dr. h. c. der Kliment-Ohridski-Universität Sofia
1996 Preis des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa
Publikationen
Der fünfte Stand. Aufbruch der Intellektuellen in Ost und West. Bern, München, Wien: Scherz Verlag 1966 (1968 Taschenbuchausgabe bei dtv, 1990 aktualisierte Fassung als Fischer Taschenbuch; übersetzt ins Italienische und Spanische).
Die stillen Revolutionäre. Grundriß einer Gesellschaft von morgen. Wien, München, Zürich: Molden Verlag 1970 (Übersetzt ins Spanische).
Kultur und Macht. Die Verwandlung der Wünsche. Wien: Europa Verlag 1975 (1977 Taschenbuchausgabe bei dtv; übersetzt ins Ungarische und Tschechische).
Die verratene Anbetung. Verlust und Wiederkehr der Ideale. München, Zürich: Piper Verlag 1978.
Die Wiederkehr des Einzelnen. Rettungsversuche im bürokratischen Zeitalter. München, Zürich: Piper Verlag 1980 (Übersetzt ins Englische).
Nihilismus heute oder Die Geduld der Weltgeschichte. Wien, Hamburg: Paul Zsolnay Verlag 1983 (1985 als Fischer Taschenbuch; übersetzt ins Bulgarische und Russische).
Das Ideal vom persönlichen Glück. Bern: Humata Verlag 1985
Die Spuren des Paradieses. Über Ideale. Wien, Hamburg: Paul Zsolnay Verlag 1985 (1988 als Fischer Taschenbuch; übersetzt ins Russische, Rumänische und Bulgarische).
Neuer Kontinent Fernsehen. Kultur oder Chaos. Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag 1989.
Zukunft Europa. Aufbruch durch Vereinigung. Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag 1993.
Rettung Kultur. Markierungen zu einem neuen Humanismus. Wien: Böhlau Verlag 1999.
Herausgebertätigkeit:
Anthologien und Auswahlbände zahlreicher Schriftsteller wie Peter Altenberg und Andreas Gryphius
Herbert Zand-Gesamtausgabe (Europa Verlag, sechs Bände, 1971-1973)
„Prachner-Reihe“ (später im Diogenes Verlag): Auswahlbände von Religionsstiftern und Philosophen wie Buddha, Kant, Nietzsche, Schopenhauer, Epiktet, La Rochefoucault oder Vauvenargues